München, Moodboards und neue Motivation

Unsere Auszubildende Fr. Nura Nahas berichtet von Ihrer Workshop-Reise nach München

Direkt am Tag nach unserer ausgelassenen Weihnachtsfeier bei Adler Wohndesign war es letzte Woche soweit – die wichtige Workshop-Reise nach München stand auf meiner Agenda als Auszubildende. Morgens traf ich meinen Ausbilder Hr. Drewitz am Flughafen Berlin Tegel und die neuen Erfahrungen konnten beginnen.

Bei der Ankunft zeigte sich uns München als winterliche Schneelandschaft. Nach einer Stärkung im Hotel spazierten wir durch das bereits weihnachtlich geschmückte Zentrum und erkundeten die Umgebung des Sendlinger Tors. Münchens besondere Qualitäten fielen mir schnell ins Auge – ansprechende Architektur, große Fußgängerzonen und freundliche Gesichter sind nur einige der Aspekte, die Lust machten auf mehr Erfahrungen in der bayerischen Landeshauptstadt. Zum Abend hin fing es außerdem stark zu schneien an, was in Kombination mit den vielen schönen Lichtern für eine magisch-gemütliche Atmosphäre sorgte.

Der Workshop beginnt – Infos zum Unternehmen und Designprozess

Am nächsten Morgen begann dann gleich der von der Firma Création Baumann organisierte Workshop –  die 14 Teilnehmer unterschiedlichen Alters und auch ich staunten über die ausgesprochen kunstvoll gestalteten Räumlichkeiten der Firma. Es gab leckere kleine Speisen und Getränke, was für eine angenehme und entspannte Stimmung half. Während des ersten Teils stellte sich Stefan Schütz, der Geschäftsführer der Firma Création Baumann, vor und präsentierte alle relevanten Informationen zu seinem Unternehmen. Dabei ging er anhand von Beispielen detailreich auf die Produktion der verschiedenen hochwertigen Stoffen von Création Baumann ein. Der Prozess vom Garn über vielseitige Webtechniken bis zum fertig konfektionierten Stoff hat mich nachhaltig beeindruckt und fasziniert. Aber auch die zur Ausarbeitung verwendeten Färbe- und Drucktechniken hinterließen bei mir einen bleibenden Eindruck – das große Farrow and Ball Sortiment an Farben in unserem Berliner Geschäft kam mir dabei oft in den Kopf. Ich persönlich fand es sehr interessant zu erfahren, wie viel Zeit der Designprozess eines solchen Produktes von der ersten Idee einer Kollektion bis hin zum eigentlichen Endprodukt in Anspruch nimmt.

Creation Baumann hatte im Vorfeld für den Workshop „Moodboard“ bereits einige Beispiele angefertigt. Diese Moodboards wurden nach dem selben Schema gefertigt, zeigten aber unterschiedliche Farben, Stoffe und Bilder.

Zunächst war unsere Aufgabe das  Erstellen eines eher kleinen Moodboard bzw. Moodboard Design zu vier verschiedenen Themen. Stichpunktartig lauteten die Design Themen „Industrie — Pur; Drama — Extravagant; Yoga — Natur und Romantisch — Verspielt“. Hiermit konnten wir alle ein erstes Gefühl für diese Art von Arbeit bekommen. Die dafür notwendigen Hilfsmittel, wie beispielsweise Zeitschriften, Fotos, Farb- und Stoffroben, sowie Teppich- und Holzproben wurden uns bereitgestellt. Anschließend machten wir uns tiefergehende Gedanken zu einem selbst ausgewählten Thema und fertigten dazu ein etwas größeres Moodboard. Einige Teilnehmer thematisierten ein aktuelles Projekt – ich selbst hingegen habe das Moodboard erstmal für mich selbst gemacht und nach meinen individuellen Vorstellungen in verschiedenen, interessant miteinander kontrastierenden Rot- und Grüntönen gestaltet. Auch hier dienten die aussagekräftigen Farben von Farrow and Ball als willkommene Inspiration. Mein Ziel war die Erschaffung einer angenehmen und lockeren Stimmung durch verschiedene Stoffe und Muster, die ich passend zu den Farbrichtungen kombiniert habe. Außerdem verteilte ich verschiedene Holz- und Teppichproben in meinem gesamten Moodboard, damit auch diese in Berührung mit allen Farbbereichen kommen.

Zum Einstieg bzw. zur Einstimmung sollte jeder Teilnehmer ein kleines Moodboard zu einem selbst gewählten Thema erstellen: Industrie, Drama, Natur und Romantisch

Die Übersetzung von Mood lautet übrigens „Stimmung“.

Wir konnten aus vielen verschiedenen Materialien und Farben wählen um ein eigenes Design für unser Board zu erstellen.

Ein Moodboard erstellen – Collage Ideen für das Verständnis von Stimmungen

Im letzten Teil wurde der zielführende Einsatz von Moodboards und deren generelle Beschaffenheit zum nächsten großen Thema. Was ist ein Moodboard? Für die Beantwortung dieser Frage reicht die Information, dass dafür einfach verschiedene materiell vorhandene Medien wie Zeitungsausschnitte, Farben, Texte oder auch Bilder sichtbar auf ein Trägermedium angebracht werden, beispielsweise zum allgemeinen Thema Innenarchitektur. Wie Collage Ideen, die miteinander kombiniert einen neuen und übergeordneten Sinnzusammenhang ergeben.

Dieses Moodboard ist ein Beispiel für ein Kinderzimmer mit den Leitmotiven rot, beige, grün

Bei diesem Moodboard ging es um ein Farbkonzept für eine Wohnung in Blau- und Grautönen.

Neue Einsichten für die Kundenberatung vom Raumausstatter

Im anschließenden Teil wurde ein für meine Ausbildung ausgesprochen wichtiger Punkt behandelt: Das Beraten von Kunden zu Farben und Textilien. Bei der Beratung zu Farben mit Farrow and Ball konnte ich in unserem Betrieb in Berlin ja schon einige Erfahrungen sammeln. Jedenfalls wurden wir Teilnehmer aktiv mit einbezogen und dazu aufgefordert, eine Diskussion zu führen und Erfahrungen sowie Kenntnisse auf einer großen Tafel zusammenzutragen. Dieser Teil war unter anderem deshalb so interessant, da ich als angehende Einzelhandelskauffrau viel Wert auf das Thema Kundenberatungen legen muss. Was die anwesenden, erfahrenen Geschäftsleute zu diesem Thema beizutragen hatten war für mich ebenfalls äußerst hilfreich und eindrucksstark.

Für mein erstes Moodboard habe ich Bilder mit rot-grün-Kontrasten bzw. dem Komplementärkontrast gemixt.

Moodboards als wichtige Bausteine für erfolgreiche Raumausstattung

Dann kam das Finale – denn die erkenntnisreiche Veranstaltung endete damit, dass die Teilnehmer ihre eigenen Moodboards präsentierten und zur Diskussion stellten. Ich persönlich bin der Auffassung, dass Moodboards einen interessanten und vielseitigen Weg darstellen, seine Ideen mit Kunden zu teilen und zu entwickeln. Denn das Zusammenstellen verschiedener Farben, Stoffe und Muster vermittelt dem Kunden eine Wirkung und kann als erste Demonstration der möglichen Ergebnisse dienen. Ich bin gespannt, ob und wie ich selbst Moodboards für meine Ausbildung bei Adler Wohndesign werde nutzen können.

Norman Drewitz stellt Artikel und Materialien für ein Moodboard zum Design „Extravaganz“ zusammen.

Nach Ende des Workshops ging es für Hr. Drewitz und mich dann gleich wieder zum Flughafen für die Heimreise nach Berlin. Die vielen positiven Eindrücke der Veranstaltung sorgten dabei für viel Gesprächsstoff. Als Ergebnis meiner Reise steht die Erkenntnis, dass es viele interessante Techniken und Strategien bei der Beratung von Kunden und bei der Arbeit als Raumausstatter gibt, die ich noch zu entdecken habe. Es gibt viel zu lernen!

22.12.17 Azubi Beitrag